Mittwoch, 24. Juni 2015

Renault Espace Intens 160 PS EDC - Abschlussbericht - Fazit

Wie angekündigt habe ich gestern spät abends noch eine Nachtfahrt gemacht um auch die Qualität des LED Lichts zu testen und die Funktion des Fernlichtassistenten zu beurteilen, da ich noch nie mit so etwas unterwegs war.

Das LED Licht ist ok, mehr aber auch nicht. Zwar leuchtet das Abblendlicht ganz gut aus, wenn ich das jetzt aber mit einem guten Xenonlicht vergleiche ist die Leuchtkraft glaube ich nicht ganz so hoch. Ebenso ist das Fernlicht aus meiner Sicht jetzt keine Offenbarung und das konnte bspw. mein Laguna mit Bixenon und Kurvenlicht besser. Wo wir beim Thema Kurvenlicht sind. Ich finde es wirklich schade, das Renault so etwas nicht auch noch eingebaut hat, da es wirklich einen Vorteil bringt bei Nachtfahrten wenn ich die Kurve hinein geleuchtet wird. So ist es eben wie bei jedem "normalen" Auto, das man ein Ab- und Aufblendlicht hat.

Der Fernlichtassistent hingegen funktioniert einigermaßen gut, wobei auch Fahrzeuge die ca. 2 km vorausfahren dazu führen, dass das Fernlicht abgeschaltet wird bzw. auch Straßenlaternen bewirken den selben Effekt. Trotzdem finde ich das System sehr brauchbar und man erspart sich wieder eine Tätigkeit die das Fahrzeug übernimmt.

Verarbeitungsqualität - Geräusche

Bei vielen wird die Qualität eines Fahrzeuges an der Verarbeitungsqualität definiert und es wird sehr viel Augenmerk darauf gerichtet, wie der Wagen innen verarbeitet ist (obwohl die technische Zuverlässigkeit bei einem Auto eigentlich die größere Rolle spielen sollte).

Der Espace ist grundsätzlich, soweit ich das von dem Fahrzeug welches ich getestet habe, sagen kann sehr gut verarbeitet. Ja es gibt dort und da Geräusche wenn man über Fahrbahnunebenheiten fährt, aus dem Bereich des Glasdaches (bzw. dessen Abdeckung) oder den Sonnenblenden vernimmt man das eine oder andere Geräusch, wobei sich das in Grenzen hält.

Die verwendeten Materialien sind größenteils sehr gut und es sieht auch alles gut aus. Bei ein paar Details merkt man dann vielleicht einen Unterschied zu einem 80.000 Euro Auto, wie z.B. der Einfassung der Instrumente.

Die Verwendeten Kunststoffe sind im oberen Bereich gepolstert, wie es leider mittlerweile üblich ist unten aber nicht. Ob das Hartplastik schmutz- und kratzempfindlich ist stellt sich erst nach einiger Zeit heraus weshalb ich das jetzt nicht beurteilen kann.

Verbrauch

Im Prospekt liest man folgende Verbräuche:

Städtisch - 5,1 l/100 km
Außerstädtisch - 4,4 l/100 km
Durchschnittlich - 4,7 l/100 km

Aufgrund dieser Werte habe ich mir eigentlich erwartet, dass der Wagen sehr sparsam ist. Ich habe gestern einen normalen Arbeitstag mit dem Wagen verbracht - sicher auch mit einigen Kurzstrecken, habe aber auch 4 längere Fahrten Überland bzw. Autobahn gemacht und bin aktuell bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,9 l/100 km laut Bordcomputer. Wenig ist das nicht, vor allem wenn man sich die Werte oben ansieht.

Den Luftdruck in den Reifen habe ich übrigens selbst nach meinem Beitrag von gestern kontrolliert, bis auf einen Reifen waren alle richtig befüllt und auch hier fehlten nur 0,1 Bar. Somit wirkt sich das nicht auf den Verbrauch aus.

Man muss natürlich berücksichtigen wie groß der Wagen ist und durch die Bodenfreiheit ist der Luftwiderstand auch entsprechend schlechter. Wie mit dem Wagen jemand mit 4,4 l/100 km unterwegs sein kann ist mir aber ehrlich gesagt ein Rätsel und selbst die 5,1 im städtischen Bereich sind unglaubwürdig.

Bleibt noch die Möglichkeit die Verbrauchswerte mit anderen Fahrzeugen zu vergleichen. Mein Qashqai verbrauchte im Jahresmittel etwa 7,5 l/100 km, mein letzter 520dA 6,3 l/100 km, wobei der BMW auf Langstrecke auf 5,7 runter gegangen ist. Mich stören jetzt bei normalem Einsatz die 6,9 l/100 km nicht, interessant wäre es, ob der Verbrauch auf der Langstrecke auch in entsprechendem Maß runter geht.

Gestern habe ich im Sportprogramm voll beschleunigt (der Wagen hat mittlerweile 1.500 km am Tacho und ich glaube der verträgt das jetzt schon).

Kurios ist, dass der Wagen bei Vollgas eine schlechtere Beschleunigung hat als bei 3/4 Gas. Das soll heißen, dass bei halb oder 3/4 Gas der Wagen so richtig aus dem Drehzahlkeller mit den 380 NM beschleunigt, diese bei Vollgas aber nicht so recht zur Geltung kommen.

Ob das nun normal ist oder vielleicht mit der Aussage zu tun hat, dass das Steuergerät die volle Leistung erst bei 6.000 km frei gibt, kann ich leider nicht sagen.

Bei einem Biturbo sollte es aber so sein, das über den gesamten Drehzahlbereich eine gute Leistung vorhanden ist weshalb ich schon gespannt bin, wenn die ersten diese Grenze überschritten haben, ob sich da noch entscheidendes tut in Hinblick auf die Kraftentfaltung und Beschleunigung.

Nachdem ich glaube, dass ich die meisten Bereiche des Fahrzeuges in den letzten 3 Beiträge beschrieben habe, möchte ich zum Fazit kommen:

FAZIT

Pro:
Sehr hoher Fahrkomfort mit dem aktiven Fahrwerk
Motor hat einen sehr guten Durchzug
Preis-/Leistungsverhältnis in Anbetracht der Ausstattung gut
Soundsystem
Aktives Fahrwerk/4Control
Sitzkomfort
Komfortfeatures

Neutral:
LED Licht - es fehlt das Kurvenlicht bzw. die Leuchtkraft beim Fernlicht
Konfigurierbarkeit - da blicken Leute ohne Affinität zur Technik bzw. ältere Personen nicht durch
EDC konzeptbedingt beim wegfahren und kriechen

Contra:
leichte Verarbeitungsmängel bzw. Defizite bei der Materialauswahl (Hartplastik an Kontaktstellen)
Verbrauch
Platzverhältnisse auf der Rücksitzbank
mangelnde Sportlichkeit (für den der es braucht)
Ablagen um den Fahrer



Renault Espace Intens 160 PS EDC - Probefahrt - 2. Bericht

Am Nachmittag bin ich eine Strecke gefahren, wo übelste Straßenverhältnisse herrschen - aber das ist auf österreichischen Landstrassen in der Provinz (wo ich wohne) leider üblich. Speziell hat mich das aktive Fahrwerk interessiert, wie das wirklich funktioniert.

Ich möchte gleich voraus schicken, das der Federungskomfort des Aktiven Fahrwerks phänomenal ist, vor allem wenn man dann mal kurz in den Sport Modus schaltet, merkt man einen extremen Unterschied, da Bodenwellen oder Straßenschäden viel direkter ins Fahrzeug dringen.

Ich war meist in Comfortstellung unterwegs bzw. in Perso, da ich mir hier das Ansprechverhalten des Motors auf Sport gelegt habe, den Rest aber auf Comfort (siehe meinen 1. Zwischenbericht). Der Espace gleitet damit über Bodenwellen, Schlaglöcher, Ausgebesserte Stellen, Frostaufbrüche förmlich drüber. Auch bei Temposchwellen schluckt das Fahrwerk extrem viel, wo es mich in meinem Qashqai (der zugegebener Maßen so wie die meisten SUV viel zu hart gefedert war) beinahe ausgehoben hat.

Zwar bewegt sich der Wagen natürlich schon (irgendwo muss die Energie ja abgebaut werden) in horizontale bzw. vertikale Richtung, was aber nicht stört. Man darf sich aber bitte schön keinen Sportwagen erwarten!

Im Sportmodus spürt man wesentlich mehr von den Strassenschäden, es wird aber auch hier - und da glaube ich, dass der lange Radstand sehr hilft - sehr viel vom Fahrwerk geschluckt. Man kann in dieser Einstellung aber durchaus auch mal etwas schneller unterwegs sein, aber auf keinen Fall ein Vergleich mit einem sportlichen Kompakten, denn die Grösse und das Gewicht merkt man natürlich.

Um auch mal ein wenig auf die essenziellen Dinge eines Autos zurück zu kommen. Die Bremsen funktionieren sehr gut, das Ansprechverhalten ist sehr gut und wenn man will bringt man den Wagen binnen kürzester Zeit zum Stillstand, wobei ich keine Vollbremsung oder dgl. mache. Spannend finde ich, wie man die Windschutzscheibe putzen soll, denn die reicht sehr weit nach vorne und nachdem ich den Wagen normalerweise selber wasche und reinige denke ich auch über derartige Dinge nach.

Der Sitzkomfort ist in der Mittleren Ausstattung sehr gut und Bequem und passt sehr gut zum Fahrzeugkonzept. Die Abstände Lenkrad-Mittelkonsole-Türarmauflage passen auch ganz gut. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Mittelkonsole, denn hier berührt mein Knie des rechten Beines die "schwebende" Mittelkonsole, welche in diesem Bereich aus Hartplastik gefertigt ist. Ich kann mir vorstellen, dass das bei einer langen Etappe von mehreren 100 Kilometern störend wird - da hätten ein paar Cent in der Produktion abhilfe geschafft. Leider lassen sich die normalen elektrisch verstellbaren Sitze nicht in der Neigung verstellen, weshalb man die Sitzposition dahingehend nicht gut verstellen kann. Im Initiale sind aber andere Sitze verbaut, welche auch eine Verlängerung der Sitzfläche ermöglichen und dann auch Neigungsverstellbar sind, was glaube ich dieses Problem beheben lässt.

Übrigens ist der Fahrkomfort mit den 19 Zoll Rädern, die auch auf dem Wagen montiert sind den ich gerade fahre, wirklich gut und sämtliche Angaben hier basieren darauf. Kleinere Räder erhöhen den Komfort, wirken sich aber negativ auf die Fahrstabilität aus, da der Reifen mehr walkt. Da die Reifen einen Querschnitt von 55 haben ist auch noch genügend Gummi da und ich finde, dass diese Dimension ein guter Kompromiss aus Komfort/Fahrstabilität/Optik darstellt.

Um auch ein paar Worte über die Platzverhältnisse zu verlieren. Ich hatte bisher 3 mal einen 5er BMW, welcher nicht übermäßige Platzverhältnisse bietet, und ich habe das immer verglichen mit einem Maßanzug - nicht zu weit, nicht zu eng, einfach passend.

Der Espace ist hier - wie die meisten Premiumfahrzeuge aus Deutscher Produktion - ähnlich gestrickt. Als Fahrer sitzt man äußerst Bequem, hat genügend Bewegungsspielraum, alle Bedienelemente liegen gut zur Hand, es kommt aber aufgrund des Cockpitdesign nicht das Gefühl auf in einem sehr großen Wagen zu sitzen. Die hohe Mittelkonsole vermittelt ein wenig ein beengendes Gefühl, wobei es beim Gefühl bleibt.

Ablagenmäßig ist der Espace so wie viele moderne Autos leider nicht berauschend, zumindest ist das kleine Fach neben dem Schalthebel gut nutzbar und die Sonnenbrille findet hier Platz. Im Prospekt werden zwar die vielen Ablagen mit wasweisichwievielen Litern Stauraum gelobt, praktisch Nutzbar für den Fahrer ist die Ablage oben neben dem Schalthebel und das Türfach. Die Ablage unterhalb des Schalthebels ist nur mit Verrenkungen zu erreichen und ohne auch den Blick dorthin zu richten ist es sehr schwierig da etwas zu finden.

Man kann jetzt darüber streiten ob das sinnvoll ist, aussehen tut es auf jeden Fall sensationell und avantgardistisch. Mercedes geht im neuen C ja ähnliche Wege.

Heute steht noch eine Nachtfahrt an, da ich das LED Licht und den Fernlichtassistenten auf Qualität und Funktion prüfen möchte und dann versuche ich noch ein ausführliches Fazit zu verfassen.


Renault Espace Intens 160 PS EDC - Probefahrt - 1. Bericht

So, heute war es soweit und ich habe am Morgen den Espace beim Händler abgeholt. Grundsätzlich kannte ich den Wagen ja schon und bin auch schon einmal ein kleines Stück gefahren, sodaß eine Einschulung nicht mehr nötig war.

Zuerst habe ich versucht (und da liegt die Betonung auf versucht) das Fahrzeug auf meine Bedürfnisse zu konfigurieren, wie sich im laufe der ersten Kilometer aber herausstellte, die der Wagen so umfangreich zu konfigurieren, dass man sich dafür wirklich Zeit nehmen muss. Ich bin dann zwischendurch rechts ran gefahren und hab mir das ganze angesehen und verschiedenste Einstellungen verändert.

Beim ersten mal hat mich die Allradlenkung etwas überrascht, da der Wagen mit sehr geringen Lenkeinschlägen richtig starke Kurven macht. Das fällt einem auch noch nach einiger Zeit auf, allerdings gewöhnt man sich sehr schnell daran und die Wendigkeit dieses großen Wagens ist schon beeindruckend.

Das Getriebe funktioniert wirklich sehr gut, wobei ein Wandlerautomat zum wegfahren oder im Stau kriechen Konzeptbedingte Vorteile mit sich bringt, die andere Seite der Medaille ist aber, dass dadurch mehr vom Motordrehmoment auch in Vortriebskraft umgesetzt wird, was mich zum nächsten Punkt bringt - den Fahrprogrammen (wenn man das so nennen kann).

Gestartet bin ich im Comfortmodus und hier läuft alles auf komfortables Reisen hinaus. Die Lenkung, Dämpfer etc. sind auf gemütliche Gangart eingestellt und auch der Motor nimmt nicht so spontan Gas an, was auch daran liegt, dass das Getriebe immer im höchstmöglichen Gang fährt. Diesen Modus finde ich grundsätzlich sehr gut zum Fahrzeug passend, da der Espace meinen bisherigen Erfahrungen nach eher eine große Reiselimousine ist, denn ein Sportwagen.

Der nächste Modus war dann auch gleich der Sportmodus, welcher das Fahren schon sehr anders macht, da als erstes das Getriebe einen kleineren Gang einlegt um die Drehzahl etwas höher zu halten. Dadurch spricht der Motor viel schneller an und beschleunigt auch (zumindest subjektiv) besser. Auch verändert sich die Lenkung, Dämpfer etc.

Neutral habe ich bisher nicht ausprobiert, kommt am Nachmittag dran.

Der Ecomodus ist glaube ich eher eine optische Angelegenheit, ob hier tatsächlich die Motorleistung begrenzt wird ist mir nicht aufgefallen.

Besonders toll finde ich den Perso Modus, denn hier kann man sich seinen Wagen so einstellen wie man ihn haben möchte. Zum Beispiel ist es möglich die Lenkung, Dämpfer, Display etc. auf Comfort zu stellen, den Antrieb aber auf Sport, da hier das Ansprechverhalten des Motors und Getriebes besser ist. Finde ich wirklich toll, das man gegensätzliche Punkte auswählen kann und nicht in die eine oder andere Richtung gezwängt wird.

Einen besonderen Dank möchte ich an die Soundtechniker von Renault aussprechen!

Das was hier in Serie verbaut ist, sucht man bei anderen Herstellern oft in der Aufpreisliste vergeblich. Ich bin ein sehr audiophiler Mensch und es ist für mich sehr wichtig, das man im Auto einen guten, ausgewogenen Klang hat und es auch mal krachen lassen kann, wenn einem danach ist. Das Seriensystem Arkamys funktioniert in dieser Hinsicht wirklich beeindruckend.

Bisher habe ich das System ja nur im Stand getestet, es klingt im Fahrbetrieb aber meiner Meinung nach noch besser. Egal ob Höhen, Mitten, Tiefen und sehr tiefe Bässe, das System liefert immer einen sehr guten Klang. Alleine das spricht schon sehr für den Wagen.

Einige Worte noch zum Bediensystem:

Das Touchscreen funktioniert gut, jedoch bevorzuge ich eher die Bedienung über einen Joystick. Nach bisherigen Erkenntnissen funktioniert das nach einiger Eingewöhnung auch sehr gut und man erreicht mit dem Dreh- Drück- Schiebekontroller auch alle Menüpunkte. Teilweise ist die Anzeige im Display leicht verzögert, oder nicht ganz schlüssig.

Zum Beispiel wen man im Homescreen den halben Screen mit Audio belegt hat und einen Titel weiter schaltet, erscheint ein großes Menü auf welchem die Lieder vorher und nachher eingeblendet werden. Das hat natürlich ein Für und Wider. Besser wäre es vielleicht gewesen, diese Funktion ins Widget zu integrieren, da das Umschalten auf den Homescreen dann gefühlt zu lange dauert.

Manche Funktionen bzw. Abläufe sind für mich noch nicht ganz schlüssig und logisch, wobei ich hier noch etwas abwarten möchte bevor ich endgültig dazu etwas schreibe, wie es sich in weiterer Folge entwickelt, es kann ja durchaus auch sein, dass ich mich erst daran gewöhnen muss.

Die Sprachsteuerung habe ich auch ausprobiert - kurz gesagt - ein nettes Gimmik, sie versteht mich auch nicht wirklich und jeder 2. Befehl führt ins Nirvana. Das Problem habe ich aber auch bei anderen Herstellern wie z.B. Audi, BMW oder meinem Smartphone. Vielleicht spreche ich undeutlich oder habe einen Akzent den der Espace nicht versteht oder es sind diese Systeme einfach noch nicht soweit (Fahrgeräusche beeinflussen die Verständlichkeit natürlich auch noch).

Gleich zu beginn hab ich auch noch 2 Kollegen eingepackt, einen vorne, einen hinten und der Passagier auf der Rückbank hat die Platzverhältnisse hinten etwas kritisiert, vor allem Sitzhöhe (angewinkelte Beine) und Kopffreiheit. Diese beiden Punkte sind bekannt und mein Platz ist zum Glück links vorne, und der ist wirklich gut :).

Fahrleistungen:

Ich glaube das ist ein sehr spezielles Thema, da in keinem Bereich die Vorstellungen so weit auseinander gehen wie hier. Bei uns in Österreich ist es leider so, das habe ich schon mehrfach geschrieben, dass es mittlerweile kaum mehr möglich ist, straffrei schneller unterwegs zu sein. Im Ortsgebiet gilt die Nulltoleranz, sodass man ab 54 kmh bereits ein kleines Vermögen an den Staat überweisen darf und auch auf der Landstrasse oder Autobahn ist die Toleranz eher bescheiden somit rede ich hierzulande von einer Maximalgeschwindigkeit von etwa 140 kmh.

Fragt man sich nun, wofür braucht man überhaupt 160 PS, denn dafür würden 110 auch reichen. Das ist relativ einfach beantwortet: zum Überholen und wir haben viele Berge.

Aber zurück zum Espace. Für den Normalbetrieb ist die Motorleistung mehr als ausreichend, vor allem das sehr früh anliegende Drehmoment in Verbindung mit dem gut schaltendem Getriebe ermöglicht ein wirklich entspanntes und angenehmes fahren. Selbst auf einer kurvigen Landstrasse im Sportmodus kommt freude auf, da der Wagen ein wenig sportliches Fahrgefühl aufkommen lässt.

Auf der Autobahn möchte ich sagen, dass vor allem der Durchzug bis 150 sehr gut ist und weiter bis 170 ok. Beim voll Beschleunigen wirkt auch dieser Diesel etwas angestrengt, wobei das nicht nur den Renault betrifft sondern viele andere auch. Wer das oft macht wird voraussichtlich mit einem Benziner, der von der Motorcharakteristik auf Drehzahl ausgelegt ist, glücklicher sein bzw. werden dann auch die 200 Ps noch zu wenig sein.

Beim Verbrauch bin ich aktuell etwas verwirrt, da der Bordcomputer bei gemütlicher Fahrweise auf der Landstrasse einen Durchschnitt von 7,5 l/100 km anzeigt und das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Entweder zeigt der Bordcomputer falsch an oder es stimmt der Luftdruck in den Reifen nicht - das kontrolliere ich aber noch.

Vorerst belasse ich es bei diesen Ausführungen, weiteres etwas später.


Freitag, 19. Juni 2015

Weiteres Probesitzen im Espace

Nachdem ich heute meinen Qashqai verkauft habe, dachte ich mir, ich schau mir wieder einmal den Espace an.

Witzig finde ich, dass ich anfangs beim Erstkontakt eigentlich enttäuscht war vom Espace und je öfter man sich hinein setzt umso mehr vereinnahmt einen das Auto - vielleicht auch deshalb, da man gewisse Annehmlichkeiten erst mit der Zeit entdeckt, da der Wagen so umfangreich ausgestattet ist.

Beim heutigen Probesitzen ging es mir auch darum, ob ich meinen Micro USB verwenden kann bzw. ob dann auch die Abdeckung in der Mittelkonsole noch zu schließen geht - und gleich eines vorweg - es funktioniert klaglos.

Man hat theoretisch die Möglichkeit 2 USB Sticks sowie eine SD Karte gleichzeitig zu verwenden. Wenn jemand da seine Musiksammlung nicht drauf bringt, weiß ich es auch nicht mehr.

Ich widmete mich dem Soundsystem, da das für mich ein essenzieller Punkt bei einem Fahrzeug ist, denn bei mir läuft zu 99 % die Konserve. Der beim Händler stehende Wagen verfügt über das Arkamys Soundsystem (ich glaube das ist Serie). Als erstes stelle ich bei jedem Wagen sämtliche Regler auf Neutral und auch wenn es so wie beim Espace verschiedene Modi gibt ist für mich die wichtigste die Neutrale, denn hier hört man wirklich wie gut das System ist.

Natürlich - so wie üblich - war alles vollkommen falsch eingestellt, Bass auf +6, Mitte auf +3, Höhen auf +4, Loudness ein. Balance und Fader waren mittig. Nun gut - alles auf null und ein passendes Lied eingelegt. Anfügen möchte ich, dass ich gerne einen trocken Bass habe, der präsent aber nicht aufdringlich ist. Ebenso mag ich es nicht, wenn die Höhen extrem hervortreten, dass es in den Ohren schön schmerzt.

Nach einigen Liedern verschiedener Genres kam folgende Einstellung im Modus Neutral heraus:

Bass +2
Mitten -1
Höhen 0

Ich habe danach zahlreiche Stücke angehört, von Pop über Rock bis zu Klassik und war mit dem Klang sehr zufrieden. Auch der Bass kommt so richtig gut. Ein Lied das mir hier sehr gut gefällt um eine Anlage zu Testen ist von Julian le Play - Wolf. Super Stimme, Super Bass. Das sind aber wie immer nur subjektive Eindrücke und nicht jeder hat den selben Musikgeschmack wie ich (zum Glück).

Desweiteren wollte ich auch die Sitzposition noch einmal testen und muss sagen, dass mir die ganz gut gefällt. Haptisch ist der Wagen wirklich gut geworden. Ob jetzt tatsächlich Mercedes die Finger im Spiel hat oder nicht weiß ich leider nicht, der Schalthebel z.B. greift sich aber besser an als in meinem ehemaligen 5er BMW.

Ein paar Worte möchte ich auch noch zum R-Link verlieren. Wie in meinen ersten Beiträgen zu lesen ist, hatte ich so meine Probleme damit zurecht zu kommen. Es gibt nach wie vor Bedienungsschritte die nicht ganz logisch sind, aber soweit ich das bisher ausprobieren konnte, lässt sich eigentlich alles auch über den Dreh-, Drück- Schiebekontroller vorm Schalthebel einstellen, was ich grundsätzlich für sehr gut halte, denn während der Fahrt ist ein Touchscreen suboptimal. Natürlich habe ich beim Vorführwagen keine persönlichen Konfigurationen gemacht, aber soweit das aus dem Prospekt bzw. der Bedienungsanleitung (JA, ich lese sie schon) hervor geht, lässt sich einiges Konfigurieren und Shortcuts auf den Homescreen legen.

Wenn dem tatsächlich so ist kann ich mir gut vorstellen, dass die Bedienung sehr intuitiv und praktisch abläuft - natürlich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase. Die große Analoguhr als Startbildschirm halte ich eher für Witzlos, sinnvoller finde ich gleich die Anzeige der Navigation und der Audioquelle.

Wie sich das System in der Praxis bewährt werde ich bei meiner Probefahrt kommende Woche beurteilen und gerne hier posten. Interessant wird auch zu sehen, wie die Sprachsteuerung funktioniert. Mein letzter BMW hatte eine, die grundsätzlich gut funktionieren könnte, jedoch nicht hat, da mich das System oftmals nicht verstanden hat - leider. Hoffentlich funktioniert das beim Renault besser.

Was ich bisher gesehen habe ist die Verarbeitung tadellos. Ob es nun das Geräusch beim schließen der Türen ist, oder höhere Pegel der Soundanlage, Sitze, Lenkrad - es wirkt alles wirklich solide zusammengebaut und die Erwartungshaltung auf die Probefahrt ist entsprechend hoch. Da ich aber eine spezielle Strecke habe um Qualitätsmängel aufzuzeigen, bin ich schon gespannt, wie sich der Espace hier schlägt.

Ein Wort auch noch zur Leuchtsignatur. Audi war hier gemeinsam mit BMW Vorreiter und natürlich kann das Renault auch und mit Freude sehe ich, dass das auch gut aussieht. Schade finde ich nur, dass das Tagfahrlicht beim Espace nur vorne leuchtet und nicht hinten wie bzw. bei BMW.

Das nächste Update kommt dann voraussichtlich am Dienstag oder spätestens Mittwoch.

Good Bye Qashqai

Heute habe ich meinen Qashqai verkauft und ich gehe davon aus, dass er den neuen Besitzern viel Freude bereitet.

Ich hatte den Wagen knapp über ein Jahr und habe fast 30.000 km damit zurück gelegt. Der Fahrkomfort ist beachtlich und auch machte es immer Spass mit dem Wagen unterwegs zu sein. Sicherlich wären manchmal 200+ Ps schön gewesen aber in 99 % meines Einsatzes haben die 150 Ps absolut ausgereicht.

Verarbeitungsmäßig muss ich sagen, dass der Wagen auch sehr gut war - sicher hat es das eine oder andere Geräusch gegeben, manches kam aber von den Dingen, die in div. Ablagefächern des Wagens verstreut lagen (Eiskratzer etc.), manches auch vom Auto selber (Hutablage z.B.). Alles in allem attestiere ich dem Wagen aber eine gute Verarbeitung und bin der Meinung, dass das alte Modell besser verarbeitet ist als das neue. Besonders merkt man das beim Radio bzw. Lautsprechersystem, denn das ist beim neuen Qashqai und X-Trail ein schlechter Witz, wenn man nicht nur blecherne Musik hören will.

Man merkt hier wirklich das an allen Ecken und Enden gespart wird.

Was ich noch hinzufügen möchte ist, dass ich eigentlich mit einem Nissan X-Trail geliebäugelt habe, allerdings verstehe ich deren Modellpolitik nicht was mich dazu bringt, das der Qashqai ein Einmaliger Ausflug ins Land der Aufgehenden Sonne für mich war (der Micra wurde von meiner Frau bewegt).

Zu meinem Qashqai muss ich aber wirklich sagen, dass der Wagen jedem zu empfehlen ist, der ein gut verarbeitetes Fahrzeug will, welches über einen überaus gut funktionierenden Allrad verfügt und die Motor/Getriebe Kombination hinterlässt nur positive Eindrücke.

Der Qashqai war für mich aber von Anfang an nur eine Übergangslösung da es zum Zeitpunkt meines Kaufes den X-Trail nicht mit Allrad und Automatik gab (bzw. immer noch gibt - gehts noch Nissan ????).

Mein Weg führt mich vermutlich zurück ins Lager der Franzosen - aber warten wir es ab, die Probefahrt ist für nächste Woche gebucht.